Ein Brief aus Venedig
Stellen Sie sich einen Gesellen vor, der staunend auf die Lagune schaut, Ölglanz in Werkstätten sieht, weiche Schatten an Bildflächen entdeckt. Er schreibt nach Hause: Harze, Firnisse, neue Blaupigmente, breitere Pinsel. Die Luft riecht anders, die Farben leuchten satter. Händler zeigen exotische Hölzer, Meister sprechen in Dialekten, und doch verstehen sich Hände. Solche Berichte verbreiteten sich, wurden vorgelesen, kopiert, diskutiert. Jeder Satz ein Steinchen in der großen Wanderung von Methoden und Geschmack.